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Architecture
20. Mai 2021

Berliner Brutalismus in Venedig

Die im Herbst 2020 in der BDA Galerie in Berlin gezeigte Ausstellung „Mäusebunker & Hygieneinstitut: Versuchsanordnung Berlin“ soll nun auf der 17. Architekturbiennale in Venedig präsentiert werden

Welchen Wert hat die Architektur der Nachkriegsjahrzehnte? Wie viel Substanz müssen wir erhalten, um weder unser kulturelles Gedächtnis noch unsere Ressourcen zu verlieren? Und wie lassen sich die Ansprüche von Baukunst und Nutzungswillen miteinander versöhnen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Fachkreise im Hinblick auf zwei brutalistische Berliner Gebäude, die sich lange Zeit einer Diskussion über ihren Abriss stellen mussten: das Tierversuchslabor der FU Berlin (1967-1981) von den Architekten Gerd und Magdalena Hänska – auch „Mäusebunker“ genannt – und das Anfang 2021 unter Denkmalschutz gestellte Institut für Hygiene und Mikrobiologie (1967-1974) von
Fehling + Gogel. Noch immer wird über ihren Wert und über Möglichkeiten des Erhalts gesprochen – nun auch in Venedig.

Mit der Ausstellung „Mäusebunker & Hygieneinstitut: Experimental Setup BERLIN Architetture di G+M Hänska I Fehling + Gogel“, kuratiert von Ludwig Heimbach, soll das Thema nun ebenfalls auf der 17. Architekturbiennale in Venedig in den Mittelpunkt rücken. Die Università Iuav di Venezia hat eine Einladung nach Berlin ausgesprochen, die bereits im Herbst 2020 in der BDA Galerie in Berlin gezeigte Ausstellung „Mäusebunker & Hygieneinstitut: Versuchsanordnung Berlin“ vom 7. September bis zum 7. Oktober 2021 in der „sala espositivo Gino Valle“ der IUAV (Cotonificio Veneziano, Dorsoduro 2196 30123 Venezia) zu präsentieren.

Dafür wurde die Berliner Präsentation eigens aktualisiert. Neben Plänen und Unterlagen der Bauzeit geht es hier ebenso um die heutige Aneignung der beiden brutalistischen Architekturen in der Popkultur und in der Erhaltungsdebatte. Teil der Schau sind daher auch künstlerische Positionen von Julian Rosefeldt, Lothar Hempel, Kay Fingerle, Tracey Snelling und Andreas Fogarasi sowie Arbeiten von Studierenden des KIT Karlsruhe, der ETH Zürich, der Bauhaus Universität Weimar, der TU Berlin, der Aarhus School of Architecture, der ENSAP Bordeaux und der Estonian Academy of Arts.

Die Vernissage ist für den 7. September 2021 um 17:30 Uhr geplant. Darüber hinaus soll am 23. September 2021 um 14:30 Uhr eine Diskussionsveranstaltung und am 7. Oktober 2021 um 17:30 Uhr die Finissage stattfinden.

Text: Valentina Grossmann

Tipp: In unserem dritten digitalen Talk sprachen wir mit Architekt Ludwig Heimbach über die Geschichte sowie über die Zukunft der beiden brutalistischen Ikonen der Berliner Architektur. Im Talk führte er uns virtuell durch seine Ausstellung „Mäusebunker & Hygieneinstitut: Versuchsanordnung Berlin“ und gewährte uns einen Einblick in das Innere der Bauwerke. Das Video findet ihr in unserer Mediathek. Einen Rückblick des Talks findet ihr hier.

Collage: Versuchsanordnung Mäusebunker & Hygieneinstitut. Foto: Ludwig Heimbach
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