Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen steht in der Tradition großer deutscher Bauausstellungen. Innerhalb einer mehr als hundertjährigen Geschichte haben sich deren Aufgaben und Erscheinungsformen stark gewandelt. Stand zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch der Gedanke einer internationalen Leistungsschau im Vordergrund, verschob sich später der Fokus auf große städtebauliche und regionale Entwicklungsprozesse im Bestand. Heute sind Internationale Bauausstellungen ein bewährtes Instrument der Baukultur und innovativer Stadt- und Regionalentwicklung.
Die die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen steht in der Tradition großer deutscher Bauausstellungen. Innerhalb einer mehr als hundertjährigen Geschichte haben sich deren Aufgaben und Erscheinungsformen stark gewandelt. Stand zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch der Gedanke einer internationalen Leistungsschau im Vordergrund, verschob sich später der Fokus auf große städtebauliche und regionale Entwicklungsprozesse im Bestand. Heute sind Internationale Bauausstellungen ein bewährtes Instrument der Baukultur und innovativer Stadt- und Regionalentwicklung.
Bis 2023 entwickelt die IBA Thüringen mit ihren Partnern ressourcenbewusste Projekte mit gemeinwohlorientierten Werten in und für Thüringen: innovativ, experimentell, zum Nachahmen. StadtLand ist ihr Thema, es beschreibt die kleinteilige Siedlungsstruktur im Freistaat.
Die IBA Thüringen aktiviert Leerstände im Land – LeerGut umbauen. Sie unterstützt Raumunternehmer und neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – SelbstLand aufbauen. Und sie realisiert experimentelle Neubauten und macht Baukultur zum Markenzeichen von Thüringen – ProvinzModerne neubauen.
Die IBA Thüringen vernetzt, berät und motiviert ihre Projektträger, unterstützt kooperative Prozesse und fördert exzellente Gestaltung. Ihr Ziel ist es, Thüringen als Ort des Fortschritts und experimentierfreudiges Zukunftslabor neu zu denken.
Organisation und Struktur
Die IBA Thüringen GmbH wurde 2012 auf Beschluss der Thüringer Landesregierung gegründet. Der Freistaat Thüringen ist einziger Gesellschafter. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen durch Haushaltmittel des Freistaats.

StadtLand Thüringen
StadtLand ist das Thema der IBA Thüringen und eine Beschreibung der kleinteiligen Siedlungsstruktur des Freistaats Thüringen. Der Begriff steht für veränderte Beziehungen zwischen Individuen und Natur, Siedlung und Landschaft sowie Gesellschaft und ihren Ressourcen. StadtLand vollzieht eine Einbettung in natürliche, landschaftliche, stoffliche und Ressourcenzusammenhänge, wo einige Jahrhunderte lang Abkopplung im Vordergrund stand. Der IBA Thüringen geht es um einen veränderten, gesellschaftlichen ›Stoffwechsel‹. Durch gleichberechtigte und innovative Stadt-Land-Beziehungen sollen Probleme (besser) gelöst werden; der Regionalbezug wird zur thematischen Klammer für Diskurse und Projekte der IBA Thüringen. Damit kann die IBA Thüringen zum Paten für zahlreiche Regionen Europas und der Welt mit ähnlichen Voraussetzungen und Herausforderungen werden.
ProvinzModerne neubauen
Die IBA Thüringen möchte mit allen Projekten einen wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Unter anderem wird dabei mit Holzbau eine Bauweise vorangetrieben, die CO2 im Baumaterial bindet und einen in Thüringen weit verbreiteten, das heißt regionalen Rohstoff verarbeitet. Unter intensiver Beteiligung der Thüringer Projektakteurinnen und akteure werden so nachhaltige Projekte und zudem ein zukunftsfähiger Wirtschaftskreislauf für das StadtLand entwickelt. Die Projekte und Kandidaten der ProvinzModerne entwickeln neue Ansätze für das Planen und Bauen der Zukunft und streben eine ›Baukultur made in Thüringen‹ als Markenzeichen von Thüringen an.
SelbstLand aufbauen
Neue Bauherrenschaften, Auftraggeberinnen und -geber, eine engagierte Zivilgesellschaft und alternative Organisations- und Finanzierungsmodelle sind Ausdruck einer emanzipierten Gesellschaft, die sich einbringt in die baulichräumlichen Entwicklungen und dabei die Ziele und Qualitäten gemeinschaftlich mitbestimmt. Die Projekte und Kandidaten mit dem Schwerpunkt SelbstLand werden in besonderer Weise von dem Engagement lokaler Akteurinnen und Akteure getragen. Die IBA Thüringen unterstützt sie dabei, hilft, nachhaltige Strukturen und neue Allianzen aufzubauen, und fördert demokratische und solidarische Gemeinschaften.
LeerGut umbauen
Leerstand prägt viele Ortsbilder in Thüringen. Das Aktivieren und Weiternutzen dieses Bestandes sichert nicht nur die Außen- und Innenwirkung von Ortschaften, sondern ist ein notwendiger und klimabewusster Weg im Umgang mit verbauter Energie, kollektiven Identitäten und räumlichen Ressourcen. Gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Partnern entwickelt die IBA Thüringen unterschiedliche Leerstände mit Potenzial im StadtLand. Die Projekte und Kandidaten mit dem Schwerpunkt LeerGut kombinieren dafür neue Nutzungs- und Betreibermodelle mit ressourcenbewussten Baustandards.
Stadt & Land
Mit der Erweiterung des Horizonts von Stadt und Dorf in das StadtLand setzen wir den Wandel im regionalen Maßstab auf die Tagesordnung und nehmen systemische Lösungen in den Blick, darunter die zentrale Frage der energetischen Erneuerung. In Hinblick auf die öffentlichen Dienste und Infrastrukturen betrachtet die IBA Thüringen die größeren und kleineren Städte weniger als Zentren, sondern vielmehr als vielfältig mit ihrem Umland vernetzte Zonen. So entsteht ein Handlungsraum, in dem die jeweils besten Potenziale und Kapitale für das StadtLand von übermorgen entwickelt werden können.

Formate
Die IBA Thüringen versteht sich als Reallabor für das praktische Erproben neuer Ideen und Vorgehensweisen. Sie setzt auf engagierte Akteure und wird selbst initiativ. IBA Projekte sollen das programmatische Anliegen der IBA aufgreifen und beispielgebend umsetzen. Ihren Partnern bietet die IBA Thüringen fachliche sowie kommunikative Unterstützung und organisiert den Austausch mit Experten und Impulsgebern. Sie sorgt dafür, dass die Projekte national und international wahrgenommen werden. Dies erfolgt vor allem durch Ausstellungen in den Meilensteinjahren 2015, 2019 und 2023. Außerdem bezieht sie die Öffentlichkeit ein und baut ein Netz aus Interessierten im nationalen und internationalen Kontext, von Unterstützern und Engagierten auf.
Projekte, Kandidaten, Erwartungsräume
Die IBA Thüringen gelangt auf unterschiedlichen Wegen zu ihren Projekten. 2014 hat sie unter dem Titel ›Zukunft STADTLAND!‹ einen landesweiten Projektaufruf gestartet. Auf Empfehlung des Fachbeirats wurden 16 IBA Kandidaten und drei IBA Erwartungsräume nominiert. Darüber hinaus formuliert die IBA Thüringen Suchrichtungen und Erwartungsräume sowie gezielte Aufrufe und wird selbst initiativ. Sie nominiert ungewöhnliche Ideen und Vorschläge als IBA Kandidaten. Können diese ihren innovativen Charakter, ihre bauliche Exzellenz einerseits und ihre Machbarkeit andererseits nachweisen, werden sie als IBA Projekte realisiert.
An IBA Projekte wird ein hoher Maßstab gelegt: Sie sind radikal im Denken, richtungsweisend in Bezug auf die IBA Themen und Ziele, kreativ in der Umsetzung und exzellent in der Gestaltung. Außerdem sind sie regional verankert und öffnen sich gleichermaßen internationalen Anregungen. Sie lassen den ›State of Art‹ hinter sich und sind als Prozess und Produkt beispielhaft für gutes Planen und Bauen. Die Projekte werden zu Modellfällen und Prototypen für das StadtLand im Wandel und werden diesem im besten Fall ein überzeugendes Gesicht und eine angemessene Gestalt verleihen, so dass sie international von sich reden machen. Ihre Erfahrungen sind eine ›Open Source‹ und werden anderen Interessierten bereitgestellt.
Ausstellungen
Ausstellen bedeutet für die IBA Thüringen ein kontinuierliches Kommunizieren und Vermitteln ihres Programms, ihrer Projekte und Prozesse. Diese Aktivitäten bündeln sich in den drei Meilensteinjahren: 2015 führte die IBA ihren ersten StadtLand Sommer durch. 2019 fiel das Jahr der IBA Zwischenpräsentation mit dem hundertjährigen Bauhausjubiläum zusammen. Im Jahr 2023 wird sich die IBA Thüringen mit einer Realausstellung als ein öffentliches und internationales Schaufenster des Wandels präsentieren.
Veranstaltungen
Die IBA Thüringen versteht sich als öffentliche Plattform und möchte mit den Menschen im Freistaat in den Dialog treten. Dazu hat sie verschiedene Veranstaltungsformate entwickelt. IBA Salons greifen jeweils mit einem Partner übergeordnete Themen der IBA Thüringen auf; sie bieten fachliche Anregungen und weiten den Blick über Thüringen hinaus bis hin zum internationalen Austausch. In IBA Konferenzen werden einmal jährlich inhaltliche Schwerpunkte der IBA Thüringen vertieft. Darüber hinaus werden vor Ort mit den IBA Kandidaten unterschiedliche Werkstattsitzungen und öffentliche Veranstaltungen durchgeführt.

Unter Leitung der Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi entwickelt und begleitet das IBA Team Kandidaten und Projekte und führt öffentliche Veranstaltungen durch.
Mitarbeiter der IBA Thüringen
Dr. Marta Doehler-Behzadi
Geschäftsführerin
Katja Fischer
Programm- und Projektleiterin
Elisa Wrobel
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fotos: IBA Thüringen