Der Mindestabstand einer Person darf keinen Kreis darstellen, sondern muss als Kugel verstanden werden. Ausweichen wird dadurch nicht nur in die Horizontale gedacht, sondern auch vertikal: der Mindestabstand muss auch nach oben gedacht werden. Obwohl eine vertikale Entwicklung bei Gebäuden schon längst feststellbar ist, ist sie im öffentlichen Raum noch eine Seltenheit: die Flucht nach oben als vollwertige Alternative, um nicht auf skurrile Nebenflächen auszuweichen beziehungsweise attraktive Orte verlassen zu müssen.
Die Bank, als das prägende Möbelstück des öffentlichen Raums, wird durch eine dreidimensionale Erweiterung für die Zukunft optimiert. Bestehend aus fünf in der Höhe versetzten Sitzbänken kann der Ein-Meter-Abstand eingehalten werden, ohne zusätzlichen Flächenbedarf zu erzeugen. Der Hochsitz bietet eine längere Verweilmöglichkeit in sicherer Höhe, während die bodennahen Sitznischen eine spontane Ruhestätte bieten, welche durch die umliegende Konstruktion nach außen abgeschirmt werden. Die fragile Konstruktion im Stadtraum ermöglicht eine ständige Adaptierung, um im Zuge von neuen Gegebenheiten und Bestimmungen entlang der täglichen Pressekonferenzen ständig wachsen zu können.
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Wieso gibt es in der deutschen Schrift so viele verschiedene Formen für „S-Laute“? Mag es für einen Laien egal und für einen Germanisten grundlegend sein, betrifft und beeinflusst es doch beide im Sprechen. Das gleiche gilt für das s_ss_ßStudio in der Architektur. Form, Kontext, Detail und Inhalt beeinflussen bei Bauaufgaben entscheiden das Ergebnis. So seltsam es wäre, nur noch eine Form des „S“ in der deutschen Schrift zu verwenden, so grotesk wäre es der Architektur ihre Vielfältigkeit und Mehrschichtigkeit abzuerkennen. Die Arbeit der ArchitektInnen beschäftigt sich daher mit der Suche nach diesen feinen Nuancen und Betonungen in der Architektur.
Hier findet Ihr die Übersicht alles Shortlist Projekte unseres Nachwuchswettbewerbs „Die glorreichen 5“.