Zu welchem Zeitpunkt mache ich mich selbstständig?
NXT A: Herr Reschke, der bdla hat zu Beginn des Jahres mit dem „Gründerforum“ ein neues Online-Format gestartet, mit dem der Verband gezielt den überregionalen Austausch junger Landschaftsarchitekten fördern will. Wie genau funktioniert die Plattform?
Franz Reschke: Analog zum Bauleiterforum des bdla gibt es eine einfache Frage-Antwort-Kommunikation unter allen angemeldeten Mitgliedern des Forums. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Junge LandschaftsarchitektInnen“ sind im Forum aktiv und in die Beantwortung der Fragen eingebunden. Bei Bedarf verweisen wir an Fachleute oder führen die Kommunikation persönlich weiter. Je nach Umfang und Differenzierung der Themen kann das Ganze dann in Threads gegliedert werden.
NXT A: Wie wird die Plattform angenommen, und was wird am meisten nachgefragt?
Franz Reschke: Gerne würde ich sagen, das Forum läuft heiß. Gegenwärtig ist das noch nicht der Fall, aber das Ganze startet ja gerade erst. Die Gründerinnen und Gründer werden mit Fragen kommen, gerade zu aktuellen Themen: Wie gehe ich mit der Corona-Krise um, welche neue Kommunikationsformen bieten sich an?
NXT A: Womit haben Ihrer Erfahrung nach Bürogründer die meisten Schwierigkeiten, und wie kann die neue Plattform hier konkret unterstützen?
Franz Reschke: Drei Beispiele: Was muss ich bei einer Arbeitsgemeinschaft mit Architekten beachten? Was heißt es, freie Mitarbeiter zu beschäftigen? Und grundlegend: Zu welchem Zeitpunkt und mit welchem Vorlauf mache ich mich selbstständig?
NXT A: Als weiteres Argument für das Gründerforum nennt der bdla Nachwuchswerbung, -förderung und -bindung mit dem Ziel, die aktive Mitwirkung im Verband zu intensivieren. Engagieren sich die jungen Landschaftsarchitekten heute weniger in Verbänden, und woran liegt das?
Franz Reschke: Tatsächlich sind doch einige junge Landschaftsarchitektinnen im bdla aktiv. Aber auch unsere Arbeitsgruppe „Junge LandschaftsarchitektInnen“ hat noch keine Mitglieder aus allen Landesgruppen. Am Ende lohnt es sich für beide Seiten, auch wenn man zu Beginn der Selbstständigkeit tausend andere Dinge zu tun hat.
NXT A: Was macht der bdla über die neue Plattform hinaus, um junge Landschaftsarchitekten zu fördern?
Franz Reschke: Schon angesprochen hatte ich die Arbeitsgruppe, die sich durchaus auch für externe Teilnehmer offen zeigt. Wir treffen uns zweimal im Jahr und tauschen uns aus. Die Kategorie „Junge Büros“ beim Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis, die neu ins Leben gerufene „Werkstatt Junge Landschaftsarchitektur“, angedockt ans Wirtschaftsforum, und eine geplante Ausstellung zum Thema sind neue Angebote. Dazu kommen die seit Langem bestehenden Weiterbildungen, die Rechtsberatung und ein regionaler, aber auch deutschlandweiter kollegialer Austausch.
Das Interview führte Tanja Gallenmüller.
Am Gründerforum interessierte bdla-Mitglieder können sich online im Mitgliederbereich des bdla anmelden und teilnehmen: www.bdla.de. Junge Landschafts- architekten, die nicht Mitglied im bdla sind, können aufgenommen werden und wenden sich bei Interesse an: joern.hagenloch@ bdla.de