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Architecture
17. April 2020

Wunden offen zeigen, das konnte er

Architektur kommuniziert, erzählt von Freude, von Leid, von Geschehnissen vergangener Zeiten. Wir müssen nur hinsehen, zuhören, lesen. Auch in München sind die Spuren des Zweiten Weltkriegs noch heute in der Architektur sichtbar. Doch wie geht man mit zerstörter Bausubstanz um? Abreißen, neubauen, rekonstruieren? Einer, der sich intensiv mit den Ruinen auseinandersetzte, war der Münchner Hochschullehrer Hans Döllgast, der Architekt des Wiederaufbaus

Insgesamt 73 Mal wurde München während des Zweiten Weltkriegs aus der Luft angegriffen. Dabei erlitt die Alte Pinakothek immensen baulichen Schaden. Wäre es nach dem Freistaat Bayern gegangen, hätte man den Bau wohl abgerissen. Doch der Architekt und Hochschullehrer Hans Döllgast setzte sich für den Wiederaufbau des Klenze-Gebäudes ein. Sein Vorhaben war keine Instandsetzung zum Originalzustand. Er verstand die Zerstörung vielmehr als Teil der Biografie des Gebäudes. Er reparierte, flickte, beschönigte nichts. Die Wunden der Bomben sollten nicht verschleiert werden. Noch heute zeigt sich der Bombentrichter im offenen Mauerwerk mahnend den Besuchern der Pinakothek.

Architekt Alexander Fthenakis und Journalistin Kristina Dumas nehmen uns in der neuen Podcast-Folge von NXT A Dialog mit auf einen Spaziergang durch München zu den Wirkstätten Döllgasts.

Die Rückansicht der Alten Pinakothek in München zeigt den Bombentrichter deutlich. Foto: Jessica Mankel
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