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Architecture
17. Juni 2021

Hybrides Bauen soll gelernt sein

Der Universitätslehrgang „Mehrgeschoßiger Holzhybridbau“ an der Donau-Universität Krems vermittelt aktuelles Fachwissen zum Neuen Bauen und bringt Expert:innen zusammen

Dem Gebäudesektor stehen große Veränderungen bevor. Der Green Deal der Europäischen Union, die Kostenexplosion durch Bauboom und Materialverknappung, der Fachkräftemangel und die Digitalisierung sind nur einige Punkte, die mit herkömmlichen, linearen Planungs- und Bauprozessen nur schwer zu bewältigen sind. Die Donau-Universität Krems veranstaltet dazu Fachtage im Rahmen des Lehrgangs „Mehrgeschoßiger Holzhybridbau“. Diese dienen als eine Plattform zur Weiterbildung und zum Austausch unter Expert:innen und allen am Neuen Bauen Interessierten.

„Die Frage ist nicht, ob in zukunftsfähigen Gebäuden mehr Holz und weniger Beton verwendet werden soll, sondern wie Baustoffe über den gesamten Lebenszyklus optimal eingesetzt werden“, sagt Lehrgangsleiter Wolfgang Stumpf. Dabei sind neben den Anforderungen der Statik, Bauphysik, Planung und des Bauprozesses auch ökonomische, ökologische und soziokulturelle Kriterien zu berücksichtigen.

Nach dem ersten Fachtag im Vorjahr zur Frage „Klimaneutrale Gebäude schon heute?“ beschäftigte man sich diesmal mit dem Thema „Vom Bauen zum Montieren – Effizienzsteigerung durch Vorfertigung im Holzbau“. Expert:innen aus Planung, Fertigung, Lehre und Verwaltung präsentierten ihre aktuellen Projekte und teilten ihr Wissen über die aktuelle Entwicklung im mehrgeschossigen Wohnbau unter verstärkter Nutzung des Baustoffes Holz mit den Lehrgangsteilnehmer:innen und weiteren mehr als hundert Interessierten.

Prof. Wolfgang Winter von der TU Wien zeigte an historischen Beispielen, das Vorfertigung im Holzbau nichts Neues ist. Im Architekturbüro Much.Untertrifaller wird bereits die Montage eines Gebäudes am digitalen Zwilling auf den Millimeter und die Minute genau geplant und erprobt. Leopold Kasseckert hat in Wien am Gürtel quasi über Nacht ein siebengeschossiges Hotel aus Holzmodulen errichtet. Mit einer Systembauweise, die aus dem LEAN Management heraus entwickelt wurde, möchte die Firma WoodRocks den mehrgeschossigen Wohnbau revolutionieren. Die Zimmerei-Betriebe, vertreten durch Landesinnungsmeister Wolfgang Huber, und Wohnbau-Landesrat Martin Eichtinger sind sich einig, dass Niederösterreich mit dem Holzbau ein Beschleuniger im Klimaschutz sein wird.

„Die Voraussetzung für effizientes Bauen ist ein funktionierendes Zusammenwirken von Auftraggebern, Architekten, Planern und Ausführenden. Das Ziel, nämlich schneller, besser, billiger zu bauen, ist erreichbar, wenn wir wollen, gut zusammenarbeiten und die Schnittstellen passen“, fasst Wolfgang Stumpf das Ergebnis des Fachtags zusammen.

Weiterbildung im Bereich hybrides Bauen

Der zweisemestrige Universitätslehrgang „Mehrgeschoßiger Holzhybridbau“ startet am 11. Oktober 2021 an der Donau-Universität Krems. Er wendet sich an erfahrene Praktiker:innen aus der Baubranche sowie Absolvent:innen der Studien Architektur und Bauwirtschaft. Expert:innen aus der Baubranche und erfahrene Lehrende geben aktuelles Wissen direkt an die Teilnehmer:innen weiter. Auch die Erkenntnisse aus den Fachtagen fließen in den Unterricht ein. Die vier Unterrichtsmodule werden an der Donau-Universität Krems und online abgehalten.

Der Universitätslehrgang „Mehrgeschoßiger Holzhybridbau“  startet am 11. Oktober 2021. Weitere Information findet ihr unter www.donau-uni.ac.at/dbu/holzhybridbau

 Den Nachbericht des Fachtages „Vom Bauen zum Montieren – Effizienzsteigerung durch Vorfertigung im Holzbau“ findet ihr hier.

Exkursion HoHo Wien. Foto: ©Donau-Universität Krems/W. Stumpf
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