Die Kultur kehrt zurück
In Berlin machten am ersten Maiwochenende Galerien den Anfang. In Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen öffneten viele Museen bereits letzte Woche wieder unter strengen Schutzauflagen für die Besucher. Auch in Bayern werden die Museen jetzt nach der Corona-Zwangspause stufenweise wieder für Publikum zugänglich gemacht. Kunstminister Bernd Sibler stellte gestern Nachmittag im Museum Brandhorst den genauen Fahrplan und das einheitliche Hygienekonzept vor. Bei den Häusern der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen öffneten als erste die Alte Pinakothek und das Museum Brandhorst. Heute war die Sammlung Schack an der Reihe, die Pinakothek der Moderne wird nächste Woche geöffnet ebenso das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg.
„Die bayerischen Museen haben sich während der Corona-Schließungen einiges an digitalen Angeboten einfallen lassen, um Kunst weiterhin zu den Menschen zu bringen“, erläuterte Bernd Sibler bei der Pressekonferenz. „Nun ist es Zeit für einen Neustart. Mit ihren durchdachten Hygiene- und Schutzmaßnahmen ermöglichen sie eine Wiedereröffnung.“ Was gilt es jetzt zu beachten? Die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter und Besucher haben oberste Priorität. Der Museumsbesuch ist daher nur mit Maske möglich. Eingang und Ausgang sind streng getrennt. Überall gibt Desinfektionsstationen, und der Einlass wird reguliert: pro Museumsgast 20 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Leitsysteme führen die Besucher durch die Ausstellungen. Abstandsregeln müssen eingehalten werden. Vor der Wiedereröffnung liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren, erzählt Achim Hochdörfer, Direktor des Museums Brandhorst. „Bis zuletzt haben wir die Markierungen auf die Böden gebracht, insgesamt über 120 Laufmeter Klebestreifen, Plexiglas- Trennschutzwände installiert, tausende von Masken für unsere Aufsichten besorgt und Desinfektionsmittelspender aufgestellt. Die Besucher können sich also absolut sicher fühlen und sich voll und ganz auf den Kunstgenuss konzentrieren.“ Bernhard Maaz, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, hofft auf viel Publikum. In der nächsten Zukunft liegt die Chance darin, dass wir anstatt in die Ferne zu reisen, die Entdeckungen am Ort machen, in den Pinakotheken und bald auch in den Staatsgalerien in ganz Bayern.“
Text: Ute Strimmer