Yvonne Farrell und Shelley McNamara sind die Pritzker-Preisträgerinnen 2020
Vor zwei Jahren kuratierten Yvonne Farrell und Shelley McNamara die Architekturbiennale von Venedig, jetzt haben die beiden Irinnen den Pritzker-Preis 2020, den Nobelpreis der Architektur, gewonnen. 1978 gründeten sie ihr gemeinsames Büro in Dublin. Mit Bildungseinrichtungen wie die Toulouse School of Economics, die Wirtschaftsuniversität Bocconi in Mailand, dem Universitätscampus der Universidad de Ingeniería & Tecnologia (Utec) in Lima oder die London School of Economics – zurzeit noch im Bau – prägt das inzwischen vielfach preisgekrönte Duo schon seit langem die Architekturwelt.
Die achtköpfige Jury hob am Dienstag in Chicago „die Integrität ihres Zugangs zu ihren Bauwerken und ihrer Praxis“ hervor, „ihre Grosszügigkeit gegenüber Kollegen, ihre verantwortungsvolle Haltung gegenüber der Umwelt und ihr ungebrochenes Engagement für Exzellenz in der Architektur“.
Zu den bisherigen Preisträgern des Pritzker-Preises zählen unter anderem Frank Gehry, Rem Koolhaas, Herzog & de Meuron, Norman Foster, Peter Zumthor und Balkrishna Doshi. Erst dreimal ist die Auszeichung an Frauen vergeben worden: im Jahr 2004 an Zaha Hadid, 2010 an Kazuyo Sejima und 2017 an Carme Pigem (zusammen mit ihren Kollegen Rafel Aranda und Ramon Vilalta).
Den Pritzker-Preis stifteten 1979 der US-Amerikaner Jay A. Pritzker (Besitzer der Hyatt-Hotelkette) und seine Ehefrau Cindy. Mittlerweile wird der jährlich vergebene Preis von der Hyatt-Stiftung organisiert, dotiert ist er mit 100.000 Dollar.
Frühere Preisträger waren:
1979 Philip Johnson, USA
1980 Luis Barragan, Mexiko
1981 James Stirling, England
1982 Kevin Roche, USA
1983 Ieoh Ming Pei, USA
1984 Richard Meier, USA
1985 Hans Hollein, Österreich
1986 Gottfried Böhm, Deutschland
1987 Kenzo Tange, Japan
1988 Gordon Bunshaft, USA
1989 Oscar Niemeyer, Brasilien
1989 Frank O. Gehry, USA
1990 Aldo Rossi, Italien
1991 Robert Venturi, USA
1992 Alvaro Siza, Portugal
1993 Fumihiko Maki, Japan
1994 Christian de Portzamparc, Frankreich
1995 Tadao Ando, Japan
1996 Rafael Moneo, Spanien
1997 Sverre Fehn, Norwegen
1998 Renzo Piano, Italien
1999 Sir Norman Foster, England
2000 Rem Koolhaas, Niederlande
2001 Jacques Herzog / Pierre de Meuron, Schweiz
2002 Glenn Murcutt, Australien
2003 Jørn Utzon, Dänemark
2004 Zaha Hadid, England
2005 Thom Mayne, USA
2006 Paulo Mendes da Rocha, Brasilien
2007 Richard Rogers, Italien/England
2008 Jean Nouvel, Frankreich
2009 Peter Zumthor, Schweiz
2010 SANAA Kazuyo Sejima /Ryue Nishizawa, Japan
2011 Eduardo Souto de Moura, Portugal
2012 Wang Shu, China
2013 Toyo Ito, Japan
2014 Shigeru Ban, Japan
2015 Frei Otto (posthum), Deutschland
2016 Alejandro Aravena, Chile
2017 RCR Arquitectes Rafael Aranda Quiles / Carme Pigem Barceló / Ramón Vilalta Pujol Rafael Aranda Quiles, Spanien
2018 Balkrishna Vithaldas Doshi, Indien
2019 Arata Isozaki, Japan
Text: Ute Strimmer