Yilmaz Dziewior ist zum Kurator des deutschen Kunst-Biennale-Beitrags 2021 ernannt
Im Biennale-Geschäft ist er längst kein Unbekannter mehr: Bereits 2015 kuratierte Yilmaz Dziewior, Direktor des Museums Ludwig in Köln, den österreichischen Pavillon auf der Biennale in Venedig. Damals war er noch Chef des Kunsthauses Begrenz. 2021 wird er Kurator des deutschen Beitrags in Venedig.
Der 1964 in Bonn geborene Kunsthistoriker, der sich übrigens in seiner architekturhistorischen Dissertation mit Glas als raumdefinierendes Element im Werk Mies van der Rohes auseinandersetzte (2005), wurde gestern berufen. Jetzt ist es seine Aufgabe, Künstler für den deutschen Pavillon zu gewinnen und ein Konzept zu entwickeln. Vor Anne Imhof (2017) bespielten diesen Gerhard Richter (1972), Joseph Beuys (1976), Georg Baselitz (1980), Bernd und Hilla Becher (1990), Rosemarie Trockel (1999) oder Isa Genzken (2007).
Neben der documenta in Kassel ist die Kunst-Biennale in Venedig die weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Seit 1895 findet sie alle zwei Jahre statt. Der Hauptschauplatz sind die Giardini im Stadtteil Castello. Dort präsentieren sich 28 Länder in ihren nationalen Pavillons. Der deutsche Pavillon, 1908 als bayerischer Pavillon erbaut, wurde 1938 umgebaut und kurz darauf dem Deutschen Reich geschenkt. Seit 1950 gehört die Liegenschaft zum Ressortvermögen des Auswärtigen Amts. Realisiert wird der deutsche Beitrag in Zusammenarbeit mit dem Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) in Stuttgart.
Im Wechsel mit der Kunst-Biennale findet seit 2002 regelmäßig die 1980 initiierte Architektur-Biennale in geraden Jahren statt. In diesem Jahr ist die die Eröffnung nach wie vor für Ende August geplant. Hashim Sarkis, Dekan der School of Architecture and Planning am Massachusetts Institute of Tecnology (MIT) kuratiert die Schau: Das Ausstellungsmotto trägt den mehr als aktuellen Claim „Wie werden wir zusammenleben?“.
Text: Ute Strimmer