Wer war Leo von Klenze?
Die Glyptothek, Münchens ältestes öffentliches Museum und das einzige Museum weltweit, das allein der antiken Skulptur gewidmet ist, wurde zwischen 1816 und 1830 von dem deutschen Architekten Leo von Klenze (1784-1864), dem Hofbaumeister Ludwigs I., errichtet. Der in Berlin an der Bauakademie ausgebildete Leo von Klenze gilt als einer der bedeutendsten Architekten des Klassizismus. Zahlreiche seiner Bauten prägen noch heute das Münchner Stadtbild.
Für seine Antikensammlung wünschte sich Kronprinz Ludwig ein eigenes Museum. Er beauftragte den damals 32-jährigen Leo von Klenze mit dessen ersten Bau in München. Er schuf eine quadratische, an drei Seiten durch Skulpturennischen rhythmisierte Anlage, die einen tiefer liegenden Innenhof umschließt. Hinter der klassischen Tempelfront befinden sich 14 Säle, die ursprünglich mit farbenprächtigen Fresken von Peter Cornelius und Stuckierungen von Jean Baptiste Métivier beeindruckten. Die Ausstellungsstücke waren an die Wände gerückt und ordneten sich der Architektur unter.
Nach zweieinhalb Jahren Sanierung und ziemlich genau 200 Jahre nach ihrer Erbauung strahlt die Glyptothek am Königsplatz nun wieder in neuem Glanz und wartet Corona-bedingt auf ihre Wiedereröffnung. Die Arbeiten sind soweit abgeschlossen, nur im Außenbereich gehen sie noch bis Sommer 2021 weiter. Die notdürftig in der Nachkriegszeit reparierte Außenfassade wird im zweiten Bauabschnitt nun nach der Planung von Leo von Klenze saniert und ihren ursprünglichen Schmuck zurückerhalten.
In unserer neuen Folge von NXT A Dialog wirft Kristina Dumas gemeinsam mit Peter Kifinger vom Lehrstuhl für Baugeschichte, Historische Bauforschung und Denkmalpflege an der TU München einen Blick zurück auf Klenzes Wirken in München und in der Welt sowie auf Stationen der Baugeschichte der Glyptothek.