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Architecture
16. August 2020

Statikwissen, das ArchitektInnen für ihre Entwürfe brauchen

Rosemarie Wagner, Professorin für Tragkonstruktionen an der Fakultät für Architektur des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), legt Wert auf eine ganzheitliche Betrachtung von Bauaufgaben. Ihr druckfrisches Werk „Statik und Tragwerkslehre für Architekten“ vermittelt Statikwissen. Genau das benötigen ArchitektInnen, denn beim Entwerfen eines Gebäudes muss das Tragwerk von Anfang an mitgedacht werden

Beim Entwerfen eines Gebäudes muss das Tragwerk von Anfang an mitgedacht werden. Das neue Nachschlagwerk „Statik und Tragwerkslehre für Architekten“ von Rosemarie Wagner vermittelt Wissen über Kräfte und Verformungen sowie Konstruktionen und Tragverhalten. Methoden zur Vordimensionierung von Bauteilen aus Stahlbeton, Mauerwerk, Holz, Glas oder Membranen werden anschaulich erklärt. Darüber hinaus wird das zum Verständnis notwendige Vorwissen aus Mathematik, Physik und Baustoffkunde aufgefrischt. Wer tiefer in Berechnungen einsteigen möchte, findet Zusatzinformationen zu ingenieurwissenschaftlichen Lösungsansätzen.

Autorin Rosemarie Wagner absolvierte ein Studium des Bauingenieurwesens an der Universität Stuttgart und arbeitete dort zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Massivbau bei Professor Jörg Schlaich. 1993 wurde sie mit einer Arbeit über seilunterspannte Brücken promoviert. Zwei Jahre später erhielt sie einen Ruf an die Hochschule für Angewandte Wissenschaften München. Dort übernahm sie die Tragwerkslehre an der Fakultät für Architektur. Seit 2010 ist Rosemarie Wagner Professorin für Tragkonstruktionen an der Fakultät für Architektur des Karlsruher Instituts für Technologie. Sie leitet das Fachgebiet Bautechnologie und ein zugehöriges Forschungslabor. In der Lehre ist es ihr wichtig, theoretische Grundlagen mit praktischen Aufgaben zu verknüpfen. Sie möchte den Studierenden ganzheitliches Denken vermitteln, um Prozesse der Veränderung und der Erneuerung bereits im Entwurf von Gebäuden zu berücksichtigen.

ArchitektInnen sollen mit Hilfe ihrer Tragwerkslehre in der Lage sein, gemeinsam mit BauingenieurInnen und FachplanerInnen Tragwerke für kreative Architekturideen und neue Bauaufgaben zu entwickeln. Das Buch ist für das Architekturstudium und Prüfungsvorbereitungen ebenso zu empfehlen wie als Nachschlagwerk im Berufsalltag.

Text: Valentina Grossmann

Rosemarie Wagner, Statik und Tragwerkslehre für Architekten. 2020, 400 Seiten, zahlreiche Abbildungen und Tabellen, kartoniert. Fraunhofer IRB Verlag. Das Buch zeichnet sich durch ein besonders übersichtliches Layout, sprachlich klar formulierte Erklärungen und zahlreiche farbige Abbildungen aus. Themen aus dem Inhalt:  Einwirkungen, Lastabtragung, Statische Systeme, Auflager, Verbindungen, Spannweiten, Systemlinien, Schwerachsen, Schnittgrößen, innere Beanspruchungen, Querschnittswerte, Bauteilabmessungen, Trägerhöhe, Trägerbreite, Profil, Bewehrung, Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit, Werkstoffe und Eigenschaften, Baustoffe ohne Zugfestigkeit, Lehm, Mauerwerk, Beton und Glas, Verformungen, Stabilität und Knicken, Ein- und zweiachsige Lastabtragung.

Titelbild: Für das Atelier Jean Nouvel (Nationalmuseum Qatar) übernahm Werner Sobek folgende Leistungen: Umfassende Beratung, Bauüberwachung und Schnittstellenmanagement der Gebäudehülle. Komplettes Engineering und 3D-Detail- und Fertigungsplanung für die Sekundärkonstruktion, Teile der Primär-Stahlbaukonstruktion und der 3D-Glasfaserbeton-Panels-Befestigung. Level-of-Detail LOD400 BIM-Modellierung der geplanten Komponenten. Foto: www.jeannouvel.com
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