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Arts & Culture
16. Juni 2021

So wie wir es sehen – Selon notre regard

Vom 18. Juni bis 30. Juli 2021 findet am Institut français München die von Liberty Adrien kuratierte Wanderausstellung "Selon notre regard" statt. Mit unterschiedlichen Ansätzen suchen Künstler:innen dabei nach Antworten auf Fragen, wie wir unsere Umwelt betrachten und wahrnehmen, ob dies eine Auseinandersetzung mit sozialen Aspekten auslöst und was das alles dann doch miteinander verbindet.

Das Institut français München eröffnet am 18. Juni 2021 die von Liberty Adrien kuratierte Wanderausstellung “Selon notre regard” (So wie wir es sehen).

Welche Emotionen löst die Betrachtung einer Landschaft, von Natur und unserer Umwelt aus? Nehmen wir Harmonie oder Chaos wahr? Fülle oder  Zerbrechlichkeit? Entsteht das Gefühl von menschlicher Erhabenheit oder überkommt uns dabei die idyllische Schönheit der unberührten Natur und Ruhe? Oder erweckt die Betrachtung eine vertiefte Auseinandersetzung mit den sozialen Aspekten von Zivilisation und den Fallstricken unseres gegenwärtigen Zeitalters des Anthropozän? Und was ist dieses unsichtbare Band, das unsere Welt trotz allem zusammenhält?

Diesen Fragen gehen die Künstler:innen mit ihren Arbeiten in der Ausstellung nach. Es werden filmische Arbeiten zeitgenössischer Kunst, darunter u.a. Shirley Bruno, Edith Dekyndt, Marguerite Duras und Camille Henrot gezeigt. Die Videoarbeiten sind dabei teilweise zum ersten Mal in Deutschland zu sehen und stammen aus zwei der größten öffentlichen Kunstsammlungen Frankreichs: Centre national des arts plastiques (CNAP) und Fonds regional d’art contemporain 49 Nord 6 Est (FRAC Lorraine).

Aus je unterschiedlichen kulturellen Perspektiven erforschen die ausgewählten Künstlerinnen unser weitreichendes Verhältnis zur Umwelt: in teilweise traumartigen wie surrealen Szenerien am Rande der Wirklichkeit, zwischen Himmel und Erde, in einer Höhle in Haiti, an den Ufern der Seine oder in New York City. Es sind die vielfältigen Spuren der Geschichte, die wir in diesen Landschaften entdecken: in Form von Erinnerungen und Geschichten zwischen Dokumentation und Fiktion.

Inmitten der Romantik jener Landschaften schwingen Melancholie und Fremdheit mit, dringen Emotionen um aktuelle Sorgen ein: die der Klimakrise, der politischen Konflikte und der Ungleichheiten, des Niedergangs städtischer Utopien und die der Frage nach der Position der Frau in der Gesellschaft. In diesem Moment des Oszillierens zwischen intensiver Poesie und harter Wirklichkeit wird die gesellschaftliche  Tragweite und Dringlichkeit der individuellen künstlerischen Auseinandersetzungen umso sieht- und spürbarer. Zur Wanderausstellung am Institut français München wurden die Videoarbeiten zu einer raumgreifenden Skulptur arrangiert. Diese treten in einen Dialog und bilden so einen eigenen Kosmos. Sich darin zu bewegen, kommt einer immersiven Erfahrung gleich: In der Intimität dieser  besonderen Ausstellungssituation reisen die Besucher:innen mitten ins Schmerzzentrum unserer Gegenwart und werden durch die Feinsinnigkeit der Arbeiten zugleich hoffnungsfroh in unsere Zukunft entlassen.

Nach Berlin und Tübingen gastiert SELON NOTRE REGARD (So wie wir es sehen) jetzt im Institut français München, danach in weiteren Städten  – in Köln, Düsseldorf und Hamburg sowie nach Prag und Budapest.

Jeweils in einer neuen szenischen Inszenierung und in unterschiedlichen Konstellationen werden Videoarbeiten der Künstlerinnen Lida Abdul (*1973, Afghanistan), Mali Arun *1987, Frankreich), Shirley Bruno (*1980, USA), Edith Dekyndt (*1960, Belgien), Rebecca Digne (*1982, Frankreich), Marguerite Duras (*1914, Vietnam – 1996, Frankreich), Anne-Charlotte Finel (*1986, Frankreich), Carnille Henrot (*1978, Frankreich), Salorne Lamas (*1977, Palästina), Annelies Strba (*1947, Schweiz) und Ana Vaz (*1986, Brasilien) präsentiert.

Die Ausstellung ist eine Erweiterung der Forschung Liberty Adriens zur Geschichte der Werke von Künstlerinnen, die von 1791 bis heute für die nationale Kunstsammlung Frankreichs erworben wurden. Die Ausstellung wurde mit der Unterstützung des Institut français in Paris (La Collection 2021) und des Institut français Deutschland realisiert.

Weitere Informationen finden sich auf der Webseite des Institut français München. 

 

Institut français München
Kaulbachstrasse 13, 80539 München

Dauer der Ausstellung:  18. Juni bis 30. Juli 2021
Vernissage: 18. Juni um 18.00 Uhr
Öffnungszeiten:
Montag – Donnerstag: 9:30-13:30 Uhr / 14:30-18:30 Uhr +Freitag: 9:30-12:30 Uhr / 14:00-17:00 Uhr Eintritt: frei
Bitte beachtet  die allgemein geltenden Hygienevorschriften. Termine können sich kurzfristig ändern.

Foto: Institut français München
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