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Architecture
05. Februar 2021

Online-Preisverleihung „max40“

Die acht BDA Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen haben 2021 erstmals gemeinsam den Architekturpreis „max40 – Junge Architektinnen und Architekten“ vergeben. Heute Abend findet die Preisverleihung online statt

Wenn der Architektennachwuchs heute die Lebensläufe berühmter Vorgänger studiert, staunt er über die Chancen, die sich diesen in jungen Jahren boten. Ein Hans Scharoun nahm schon mit 18 Jahren an einem Wettbewerb teil, sechs Jahre später baute er sein erstes Haus in der Weißenhofsiedlung in Stuttgart. Paul Schneider von Esleben gewann mit 41 Jahren den Großen Kunstpreis des Landes NRW und damit einen prestigeträchtigen Bauauftrag für den Köln-Bonner Flughafen. So offen zeigen sich die heutigen Bauherren nur noch selten für junge Konzepte. Man geht auf Nummer sicher und setzt auf große Erfahrung und pragmatische Lösungen. Die Jugend dagegen bedeutet ein Risiko, das die zu erwartende Innovationskraft immer öfter nicht auszugleichen vermag. Die überwiegende Mehrheit der Ausschreibungen hantiert mit Zulassungsbeschränkungen. Sie begrenzen den Teilnehmerkreis schon im Vorfeld auf meist große Büros. Die Konkurrenz der Ideen wird so durch die Konkurrenz der Etablierten ersetzt. Dabei macht der Anteil kleinerer Bürostrukturen mit bis zu vier Mitarbeitern rund 85 Prozent aller Architekturbüros in Deutschland aus.

Dieser baukulturell kontraproduktiven Entwicklung wirkt der nicht dotierte Förderpreis max40 entgegen: Er soll Aufmerksamkeit für die Architekturqualität junger Büros schaffen, indem er ihre Beiträge öffentlich zur Diskussion stellt und auch aufzeigt, welche Potenziale ungenutzt bleiben, wenn junge Architektinnen und Architekten keine Unterstützung erhalten. Im Fokus stehen realisierte Bauwerke. Der Architekturpreis wurde im Februar 2021 zum ersten Mal gemeinsam von den acht BDA-Landesverbänden Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen vergeben. Die Auszeichnung richtet sich an in der Kammer eingetragene Architektinnen und Architekten, die in einem der acht Bundesländer tätig sind und am 1. Januar 2021 das 41. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. 2020 wurde max 40 zum zweiten Mal als gemeinsame Auszeichnung von mehreren BDA-Landesverbänden ausgelobt.

Eine unabhängige Jury wählte aus den eingereichten insgesamt 74 Arbeiten die Preisträger aus; zusätzlich wurden Anerkennungen ausgesprochen. Bis zum 28. März werden die ausgewählten Arbeiten in einer Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main gezeigt, gefolgt von einer Wanderausstellung in den beteiligten Landesverbänden. Ein begleitender Katalog wird sämtliche eingereichten Projekte dokumentieren. Die Printausgabe des BAUMEISTER 3/2021 stellt die Preisträger vor.

Die Jurymitglieder 2021 waren Christina Beaumont, BDA Saarland, Peter Cachola Schmal, Direktor Deutsches Architekturmuseum. Prof. Lydia Haack, BDA Bayern, Ulrike Kunkel, Chefredakteurin db deutsche bauzeitung, Steffen Lauterbach, BDA Sachsen-Anhalt, Prof. Heinrich Lessing, BDA Rheinland-Pfalz, Prof. Andreas-Thomas Mayer, BDA Baden-Württemberg, Andreas Reich, BDA Thüringen, Oliver Stolzenberg, BDA Sachsen, Ute Strimmer, Georg Media, Editor in Chief NXT A und Editorial Manager Restauro, Antje Voigt, BDA Hessen.

Text: Ute Strimmer

Heute Abend findet die Preisverleihung online statt: Die acht BDA Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen haben 2021 erstmals gemeinsam den Architekturpreis „max40 – Junge Architektinnen und Architekten“ vergeben. Foto: max40
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