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Architecture
26. Februar 2021

Neue Maßstäbe für die Architektur

Die Ausstellung „Human Scale Remeasured“ im Aedes Architekturforum in Berlin zeigt bis zum 13. Mai 2021 gebaute Projekte sowie Visionen für einen stärkeren sozioökonomischen Zusammenhalt. Sie setzt neue Maßstäbe für eine Architektur des räumlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Zusammenlebens

Krisen sind Bedrohungen und Herausforderungen für Gemeinwohl, Ökologie und Ökonomie. Sie lösen beim Einzelnen wie in der Gesellschaft Ängste vor sichtbaren und unsichtbaren Bedrohungen aus und beeinflussen das Erscheinungsbild unserer Städte. Um auf diese Verunsicherungen zu reagieren und um eine Regenerierung nach der Krise zu bewirken, sind ganzheitliche Ansätze auch in Stadtplanung und Architektur erforderlich.

Die anhaltende Pandemie hat die Prioritäten und Perspektiven der Gesellschaft in Bezug auf den Arbeitsmarkt, die Gesundheitsversorgung und Grundbedürfnisse fundamental verschoben. Jetzt entwickelte und umgesetzte Konzepte könnten zur Abschwächung einer noch bedrohlicheren, wissenschaftlich prognostizierten Krise beitragen: der Klimakatastrophe und dem globalen Kampf um Lebensraum. Darüber hinaus offenbart die aktuelle Pandemie eine Sehnsucht nach Räumen, die menschliche Begegnungen ermöglichen, was eine neue Architektur der Flexibilität für den öffentlichen Raum und die Interaktion innerhalb und außerhalb von Gebäuden erfordert.

Mit der Ausstellung „Human Scale Remeasured“ im Aedes Architekturforum in Berlin leistet der ANCB The Aedes Metropolitan Laboratory einen lösungsorientierten Beitrag, wie den Folgen eines ungebremsten Wachstums und kurzsichtiger Entscheidungen, die sich deutlich negativ auch auf die gebauten Lebensräume auswirken, begegnet werden kann. Die Schau präsentiert noch bis zum 13. Mai 2021 beispielhafte Projekte und außergewöhnliche Konzepte von Architekt*innen und Planer*innen aus allen Teilen der Welt, die das Ergebnis einer neuen Haltung spiegeln, Städte, Lebensräume und Arbeitswelten nicht nur ökologisch nachhaltig zu gestalten, sondern auch gesellschaftlich wie ökonomisch ausgewogen umzusetzen.

Für die Ausstellung wurden aus über 100 Einreichungen 15 architektonische und urbane Beispiele sowie 10 akademische Beiträge internationaler Universitäten ausgewählt, die durch eine ganzheitliche Betrachtung aktueller Herausforderungen entstanden sind und belegen, dass ein positiver Wandel bewirkt werden kann. Einige Beiträge schlagen Typologien des Zusammenlebens und Arbeitens vor, die auf kooperativem Eigentum bzw. alternativen Finanzierungsmodellen beruhen und auf eine robuste soziale Infrastruktur abzielen, in der sich die Mitglieder aller Generationen gegenseitig unterstützen.

Mehrere Projekte befassen sich mit zirkulärer und regenerativer Energieerzeugung, Nahrungsmittelproduktion und der Verwendung lokaler Materialien, während andere die Umwandlung von Transportsystemen und Infrastrukturen oder Strategien zur Aktivierung des ländlichen Raums in den Blick rücken. Ein neuer Konzeptrahmen für eine nachhaltige Stadtentwicklung, die sich von den Planungsprioritäten des letzten Jahrhunderts verabschiedet, wird ebenfalls thematisiert, um strukturellen Polaritäten und ungerechter Verteilung des öffentlichen Raums entgegenzuwirken. Der menschliche Maßstab wird auch in Vorschlägen zu biologischer Vielfalt und Bestattungsverfahren kontextualisiert.

Am 7. Mai 2021 findet ein Symposium im ANCB The Aedes Metropolitan Laboratory in Berlin statt. Dort werden konzeptionelle Ansätze, insbesondere im Hinblick auf alternative, gemeinwohlorientierte Finanzierungsmodelle und Postwachstumsökonomie, diskutiert. Darüber hinaus wird der Katalog präsentiert, der eine Dokumentation der Ausstellung mit vertiefenden Essays kombiniert.

DnA_Design and Architecture, Shangtian Revitalisierung: Erhalt des historischen Kontexts bei Schaffung neuer wirtschaftlicher Möglichkeiten, Shangtian, Songyang County, China. Foto: Wang Ziling
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