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Architecture
21. Mai 2021

Modern, funktional, nachhaltig und ökologisch

Der Architekturpreis „max40“ wurde im Februar 2021 zum ersten Mal gemeinsam von den acht BDA-Landesverbänden Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen vergeben. NXT A stellt die sechs Preisträger:innen und ihre Projekte vor. Der Stuttgarter Architekt Sebastian Jud konnte die Jury mit seinem Projekt „Grundschule und Kindertagesstätte in Ulm“ überzeugen

Der nicht dotierte Förderpreis „max40“ soll Aufmerksamkeit für die Architekturqualität junger Büros schaffen, indem er ihre Beiträge öffentlich zur Diskussion stellt und aufzeigt, welche Potenziale ungenutzt bleiben, wenn junge Architekt:innen keine Unterstützung erhalten. Der Architekturpreis wurde im Februar 2021 zum ersten Mal gemeinsam von den acht BDA-Landesverbänden Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen vergeben. Die Auszeichnung richtet sich an in der Kammer eingetragene Architekt:innen, die in einem der acht Bundesländer tätig sind und am 1. Januar 2021 das 41. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

Zu den Preisträger:innen des diesjährigen „max40“ Preises gehört Judarchitektur aus Stuttgart. Sebastian Jud hat Architektur an der Universität Stuttgart und der ETH Zürich studiert und dann bis 2011 bei Friedrich Jud Architekten (AIP) mitgearbeitet. 2012 gründete er sein eigenes Büro in Stuttgart.

Modern, funktional, nachhaltig und ökologisch – diese Anforderungen waren beim Bau der integrativen Grundschule und Kita im Ulmer Stadtteil Unterweiler von Anfang an vorgegeben. Der Stuttgarter Architekt Sebastian Jud entschied sich bei seinem Entwurf für ein besonders kindgerechtes Bildungshaus mit fließenden Übergängen zwischen den beiden Einrichtungen und setzte die gemischte Raumnutzung hier überzeugend um.

Das Gebäude ist auf zwei Ebenen organisiert: Im Erdgeschoss betreten alle Kinder ein gemeinsames Foyer – die kleineren gehen links in den Kindergarten beziehungsweise in die Kinderkrippe, die größeren gelangen über eine großzügige Treppe in die Klassenräume im Obergeschoss. Der Kindergarten befindet sich an der Längsachse des Gebäudes. Die Kinderkrippe dagegen ist etwas abgerückt mit direktem Blickbezug zum Garten platziert.

Zentrum bildet eine Art Dorfplatz; natürlich belichtet wird er durch eine großzügige Dachverglasung. Die Klassenzimmer im Obergeschoss sind ebenso zum gemeinsamen Foyer hin ausgerichtet. Auch die Flurbereiche dienen als erweiterte Kommunikationsflächen und sind daher mit mobilen Sitzmöbeln ausgestattet. Großen Wert legte Sebastian Jud auf Blickbeziehungen zwischen den einzelnen Ebenen und Nutzungseinheiten. So erleben die Kinder – trotz der inneren funktionalen Trennung – das Gebäude als gemeinsames Haus.

Den zweigeschossigen, kubischen Baukörper plante Sebastian Jud als Massivbau und löste damit sehr erfolgreich die energetischen und baupyhsikalischen Vorgaben. Die Außenhülle besteht aus einer Kombination von unterschiedlichen Dämmbeton-Mauersteinen: „Im Sinne der Nachhaltigkeit und Wiederverwendbarkeit von Baustoffen ein beachtenswerter Beitrag, da das Gebäude den Passivhausstandard erreicht!“, so Jury-Mitglied Andreas-Thomas Mayer, Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen, Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt.

Text: Ute Strimmer

Der überzeugende Entwurf erreicht Passivhausstandard. Foto: Rafael Kroetz
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