KunstStadtRaum – Sommerprogramm des Zentrum für Architektur Zürich
Kunst im öffentlichen Raum ist ein zentrales Element im urbanen Leben: Sie setzt vielseitige Akzente, ist Teil der Identität und des kulturellen Gedächtnisses einer Stadt.
Während der Sommermonate lädt Sie das ZAZ Zentrum Architektur Zürich dazu ein, den öffentlichen Kunstraum in der Stadt Zürich auf ausgewählten Rundgängen und Veranstaltungen zu erkunden. Verschiedene Diskussionsformate beleuchten aktuelle Diskurse, historische Debatten und sensiblisieren für das vielschichtige Zusammenspiel von Kunst, öffentlichem Raum, Architektur und Gesellschaft. Führungen ausserhalb der Ausstellungsräume des Haus Bellerive vermitteln exklusive Einblicke in verborgene Bereiche im Zürcher Kunst-Stadt-Raum.
So wird beispielsweise am 11. Juli die “Typo Tour” angeboten, ein geführter Stadtrundgang zum Thema Schrift am Bau. Hierbei werden historische und zeitgenössische, zurückhaltende und spielerische Gebäudebeschriftungen betrachtet und über Fonts, Materialien und Techniken sowie über DesignerInnen und Produzenten, die dahinter stehen, gesprochen. Und dies stets aus zwei Perspektiven: Die der Architektur und die der Gestaltung.
Am 15. Juli wird der Werkhof Duttweilerstrasse besucht und zusammen mit Karoliina Elmer, der Projektleiterin der Geschäftsstelle KiöR (Kunst im öffentlichen Raum) werden Fragen wie: Was passiert mit Kunstwerken, wenn diese aus dem öffentlichen Raum entfernt werden? Oder warum werden Objekte umplatziert und wer entscheidet dies? Wo werden die Werke gelagert? beantwortet und diskutiert. Auch kann die eingelagerte Metallplastik «Roter Kerl» (1987) von Silvio Mattioli, die einst am Mythenquai stand, angesehen werden.
Einen Blick in die Zukunft kann am 17. Juli auf dem “Netto-Null Stadtspaziergang” geworfen werden. Wie sieht Zürich im Jahr 2030 aus – als Null-Emissionen-Stadt? lerjentours, eine Agentur für Gehkultur, fragt sich durch und präsentiert auf einem Spaziergang die erhaltenen Antworten – und Beispiele – von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen des Städtebauens.
Am 17. August kann das Depot Werdmühleplatz besucht werden – wo die Kunstsammlung der Stadt Zürich aufbewahrt wird. Diese umfasst etwa 34.500 Kunstwerke und ist damit die größte städtische Sammlung der Schweiz, die aber die Öffentlichkeit selten zu Gesicht bekommt, da die Werke nur an städtische Angestellte verliehen werden oder als Leihgabe an nationale und internationale Ausstellungen. Ramona Brückner, Fachleiterin der Kunstsammlung Stadt Zürich, führt durch das Depot und gibt einen exklusiven Blick in die Sammlung.
Die Garage der ETH Zürich auf der Polyterrasse hat einen einmaligen Schatz: Der “Sprayer von Zürich”, Harald Naegeli, trat dort wiederholt in Aktion. So ist dort öffentlich zugänglich ein einzigartiges Werkspektrum des Künstlers entstanden/zu sehen. Angesichts des anstehenden Umbaus der Garage beschloss die ETH, die Arbeiten wo möglich zu erhalten und zu konservieren. Dieser aufwändige Prozess – bisweilen werden ganze Wände mit Figuren Naegelis aus der Garage geborgen – wirft spannende Fragen auf: Ist die ETH Garage ein öffentlicher Raum? Wem gehören die Graffitis, und wer ist dafür verantwortlich? Was bedeutet die Konservierung für den Status von Naegelis Arbeiten? Darüber diskutieren Tobias Hotz, (Konservator/Restaurator des Projekts), Linda Schädler (Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich, Kommission Kunst am Bau ETH Zürich) und Dr. Philip Ursprung (Lehrstuhl für Kunst- und Architekturgeschichte an der ETH Zürich) am 31. August 2021 in einer öffentlichen Veranstaltung.
Weitere Informationen zum Sommerprogramm und die Möglichkeit zur Anmeldung findet Ihr auf der Webseite.