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Architecture
25. März 2021

Hommage an die Schweizer Pionierin Annemarie Hubacher-Constam

Annemarie Hubacher-Constam (1921-2012), Chefarchitektin der zweiten Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit (Saffa) wäre heute hundert Jahre alt geworden. Neben ihren Bauten zeichnete sie sich besonders durch ihr Engagement für die Rechte von Frauen aus

Annemarie Hubacher-Constam (1921-2012), Chefarchitektin der zweiten Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit (Saffa) wäre heute hundert Jahre alt geworden. Als Pionierin im Herrenklub der Schweizer Architektur hinterlässt sie Bauten, die vor allem das Stadtbild Zürichs prägen. Zu diesen Bauten zählen zum Beispiel das Strandbad Mythenquai, die Glaskuppeln der Gewächshäuser im Botanischen Garten oder das Hotel Atlantis am Fluss des Üetlibergs.

Als Chefarchitektin der zweiten Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit (Saffa) entwarf sie mit über 60 Architektinnen und Grafikerinnen die Leistungsschau der „Schweizer Frauen“ und gewann nationale Bekanntheit. Insgesamt zwei Millionen Menschen besuchten 1958 die Ausstellung. Zur Eröffnung betonte Annemarie Hubacher-Constam, dass es für einmal nicht die Frauen seien, die helfend im Hintergrund stünden, „wenn Männer eine Leistung vollbringen“, sondern „umgekehrt“. Die Architektin unterstützte die Diskussion um die Sichtbarkeit von Frauen in künstlerischen und gestaltenden Berufen sowie in der Gesellschaft. Neben ihrem Beruf engagierte sie sich stark im sozialen Bereich. Sie war Mitglied der Fürsorgekommission der Stadt Zürich und im Vorstand des Schweizerischen Heimatschutzes. Für ihren Einsatz für die Rechte der Frau wurde sie von der Stadt Zürich ausgezeichnet.

Ihr Großvater Gustav Gull (1858-1942), Professor und Architekt des Schweizerischen Landesmuseums, ermutigte Annemarie Hubacher-Constam zum Architekturstudium an der ETH Zürich. Nach ihrem Diplom 1943 arbeitete sie für Alfred Roth und Hans Hofmann. Zwei Jahre später gründete sie mit ihrem zukünftigen Mann Hans Hubacher ein Architekturbüro in Zürich, das später die zwei Partner Peter Issler und Hansulrich Maurer ergänzten.

Text: Valentina Grossmann

 

Weitere Informationen:
Beyeler, Mariette: La SAFFA de 1958 à Zurich, Lausanne 1999.
Baer, Claudia: Ehrungen, ein neuer Preis und eine Kundgebung. Aktionen und Ansprachen zum 14. Juni, in: Neue Zürcher Zeitung, 15. Juni 1996.
Hubacher und Issler Architekten (Hg.): Hans Hubacher, Annemarie Hubacher-Constam, Peter Isler, Ausgewählte Bauten 1948–1987, Zürich 2014.
Hubacher-Constam, Annemarie: Die Architektin hat das Wort. Die SAFFA 1958 öffnet ihre Tore, in: Neue Zürcher Zeitung, 17. Juli 1958.
Zürcher, Regula: Von Frauen für Frauen. Fünf Solidaritätswerke der Schweizer Frauenbewegung (hg. von der Stiftung für staatsbürgerliche Erziehung und Schulung), Luzern 1999.

Annemarie Hubacher-Constam, 1968. Foto: Archiv Sabina Hubacher
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