Highlights der modernen Architektur virtuell erleben
Noch bis Freitag, den 16. Oktober 2020, präsentiert Guiding Architects virtuelle Rundgänge zu Highlights der modernen Architektur und der Bauhaus-Bewegung in Barcelona, Berlin, Budapest und Turin. Die Rundgänge leiten lokale Architekten. Sie werden in vier Live-Streaming-Veranstaltungen ihr umfangreiches Wissen mit Hilfe von Fotos, Film- und Audioclips, 3D-Simulationen, Luftausnahmen, Stadtplänen und Architekturzeichnungen teilen. Interessierte erhalten einen Einblick in die Gebäude, ihren architektonischen Kontext und ihren historischen sowie kulturellen Hintergrund. Jeder Rundgang ist eine eigenständige Veranstaltung der Serie „Virtual Tours Series on modern architecture“.
Moderator der Serie ist Professor Zeynep Kuban, Archäologe und Kunsthistoriker, Professor am ITU Instanbul für Architekturgeschichte und Gründer der GA Istanbul, Türkei.
Am 13. Oktober startete die Serie mit einem Vortrag zum Mies van der Rohe-Pavillon sowie einer Führung durch das Gebäude und die verschiedenen Momente in der Geschichte des legendären Bauwerks. Weiter ging es am Mittwoch mit „Pier Luigi Nervi in Turin“. Turin ist nach Rom die Stadt, die die meisten Projekte des römischen Bauingenieurs Pier Luigi Nervi beherbergt. Architekturhistorikerin und Architekturjournalistin Cristiana Chiorino legte den Schwerpunkt ihrer Führung auf die Entdeckung des großen und bekannten Ferrozementgewölbes des 1948 erbauten Torino Esposizioni Exhibition Center. Der monumentale Komplex stellt einen Meilenstein in der Geschichte der modernen Technik und Architektur dar.
Wie bei der großen Mehrheit seiner Werke war Nervi sowohl der Planer als auch – über seine Baufirma – der Erbauer des Centers. Die beiden Hauptgebäude des Centers, die in den Jahren unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg als öffentlicher Ausstellungsraum konzipiert wurden, um in erster Linie den alljährlich stattfindenden Automobil-Salon in Verbindung mit der Präsenz des international bekannten Automobilkonzerns FIAT in Turin zu beherbergen, sind herausragende Beispiele für eine bahnbrechende Anwendung neuer fortschrittlicher Methoden im Stahlbetonbau an der Schnittstelle zwischen Inspiration und Technik, die die erweiterte Anwendung innovativer Vorfertigungsverfahren und die Neuerfindung des Ferrozements als äußerst formbares Baumaterial durch Nervi miteinander verbindet.
Heute, am 15. Oktober 2020 findet um 18:00 Uhr die Veranstaltung „International style in Budapest – Six examples of modern architecture“ statt. Architekt Arne Hübner präsentiert die Blütezeit der ungarischen Bauhaus-Ära in den 1930er Jahren. Abseits der ausgetretenen Touristenpfade zeigt er einzigartige Treppenhäuser prächtiger Wohnhäuser, eine experimentelle Wohnsiedlung und einen architektonisch außergewöhnlichen Platz.
Thomas Krüger, Architekt und Gründer von „Ticket B – Architektur erleben“ führt Teilnehmer am Freitag, den 16. Oktober durch die Siemensstadt „Ringsiedlung“ in Berlin. Sie ist eine von sechs Siedlungen der klassischen Moderne in Berlin, die seit 2008 unter dem Schutz des Unesco-Weltkulturerbes stehen. Hans Scharoun und Walter Gropius sind die bekanntesten Architekten des Vereins „Der Ring“, der der Siedlung ihren Namen gab. Die bekanntesten Bauten sind der sogenannte „Panzerkreuzer“ von Hans Scharoun und das Galeriehaus von Walter Gropius. Charakteristisch für die Siedlung im Grünen sind farbige Treppenhäuser, Balkone und Dachterrassen.
Die Führungen finden auf Zoom in englischer Sprache statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Interessierte können sich unter folgendem Link anmelden: https://mailchi.mp/guiding-architects/virtual-tour-series-modern-architecture
Text: Valentina Grossmann