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Arts & Culture
30. März 2020

Galerist Johann König lädt zum digitalen Kunstplausch ein

„Online only“ ist die Antwort des Berliner Galeristen Johann König auf Covid-19. Und das sehr erfolgreich. Auf Instagram postet König für bald 160.000 Abonnenten angesagte Kunst für Aug‘ und Ohr

Er selbst bezeichnet sich siegessicher als „Marke“ in den sozialen Medien. Der Berliner Galerist Johann König, der als Zwölfjähriger sein Augenlicht verlor und neun Jahre später seine erste Galerie eröffnete, setzte schon lange vor Corona auf die digitale Präsenz von Kunst. Sein Motto auf Instagram: „I don’t choose artworks. I choose artists. A Top Art Dealer Who Can’t See Some of What He Shows”. 

Für König muss Kunst zum Alltag der Menschen gehören, wenn sie kein Schattendasein fristen möchte. Jetzt stehe er kurz vor der Vertragsunterzeichnung mit dem Berliner Podcast-Anbieter Podimo, verriet der progressive Galerist gestern dem „Handelsblatt”. Regelmäßig wird er ab April Künstler zum digitalen Plausch einladen. Der Zeitpunkt für die Veröffentlichung seines Kunst-Podcasts „Was mit Kunst“ könnte nicht günstiger fallen. 

In der ersten Folge wird der bekannten Berliner Maler Norbert Bisky zu Gast sein, Sohn des 2013 verstorbenen Linkspolitikers Lothar Bisky und Vertreter des “Neuen Realismus” in der Malerei. Bis es allerdings soweit ist, lädt König die derzeit rund 158.000 Abonnenten der Galerie König auf Instagram per Livestream in die Ateliers seiner Künstler ein.

Johann König selbst kommt aus einer sehr künstlerischen Familie: Sein Vater ist Kasper König, der über zehn Jahr Direktor des Museums Ludwig in Köln war, sein Bruder Leo ist ebenfalls Galerist (in New York) – und sein Onkel betreibt die bekannte Kunstbuchhandlung Walther König. Johann König gilt seit einigen Jahren als einer der erfolgreichsten Galeristen Deutschlands. In einer Betonkirche aus den Sechzigern, einem brutalistischen Düttmann-Bau, hat seine Galerie ihren Sitz. Die denkmalgeschützte St. Agnes-Kirche in Kreuzberg pachtet Johann König für 99 Jahre von der St. Agnes Immobilien- und Verwaltungsgesellschaft.

Text: Marie Annette Laufer

Titelbild: Für den Berliner Galeristen Johann König muss Kunst zum Alltag gehören. Ab April lädt er Künstler zum digitalen Plausch ein. Foto: Johann König, Blinder Galerist, Propyläen Verlag (Cover)
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