Film ab im Pop-up-Kino
Als Nostalgie auslösende Relikte einer Epoche, in der Miniröcke und Schlaghosen noch en vogue waren, fristen sie ein eher nischenartiges Dasein – Autokinos. Doch mitten in der Coronakrise und pünktlich zu seinem 60. Geburtstag erlebt das Importformat aus Amerika ein unerwartetes Comeback. Als Alternative zum herkömmlichen Kino und als eine der zeitweise kargen Optionen, dem Pandemie-bedingten Hausarrest zu entkommen, werden gerade von Chemnitz bis Recklinghausen, von Heilbronn bis Göttingen neue Pop-up-Installationen eingerichtet – wie im Bild das Autokino am Salzburger Flughafen. Der Grund: Zuschauer können dort den direkten Kontakt weitgehend vermeiden: Tickets, Popcorn und Getränke werden online vorbestellt, das Auto muss man nur für den Gang auf die Toilette verlassen.
Kein Wunder, dass es, nach Angaben der Bundesnetzagentur, derzeit so viele Anträge auf Erteilung von Frequenzen gibt wie nie zuvor: Seit Anfang März hat die Behörde 43 Rundfunkfrequenzen für Autokinos vergeben – die Cineasten freuen sich.
Text: Sophie Charlotte Hoffmann