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Urban Landscape
03. August 2020

Film ab im Pop-up-Kino

Autokinos waren in den 1950er und 1960er Jahren Kult in Deutschland. Durch die bundesweite Schließung von Kinos, Theatern und Freizeiteinrichtungen mitten in der Coronavirus-Pandemie erfuhren sie ein unerwartetes Comeback: Denn die Kontaktregeln können in dem Rahmen eingehalten werden

Als Nostalgie auslösende Relikte einer Epoche, in der Miniröcke und Schlaghosen noch en vogue waren, fristen sie ein eher nischenartiges Dasein – Autokinos. Doch mitten in der Coronakrise und pünktlich zu ­seinem 60. Geburtstag erlebt das Importformat aus Amerika ein unerwartetes Comeback. Als Alternative zum herkömmlichen Kino und als eine der zeitweise kargen Optionen, dem Pandemie-bedingten Hausarrest zu entkommen, werden gerade von Chemnitz bis Recklinghausen, von Heilbronn bis Göttingen neue Pop-up-Installationen eingerichtet – wie im Bild das Autokino am Salzburger Flughafen. ­Der Grund: Zuschauer können dort den direkten Kontakt weitgehend vermeiden: ­Tickets, Popcorn und Getränke werden online vorbestellt, das Auto muss man nur für den Gang auf die Toilette verlassen.

Kein Wunder, dass es, nach Angaben der Bundesnetzagentur, derzeit so viele Anträge auf Erteilung von Frequenzen gibt wie nie zuvor: Seit Anfang März hat die Behörde 43 Rundfunkfrequenzen für Autokinos vergeben – die Cineasten freuen sich.

Text: Sophie Charlotte Hoffmann

Bis 30. August 2020 ist das Areal des Salzburger Flughafens Location des Salzburger Autokinos. Foto: www.autokino.at / Erika Mayer
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