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Arts & Culture
29. Juli 2020

Die Pandemic Edition

Die Jahresausstellung der Kunstakademie München findet in diesem Jahr zum Großteil online statt. Doch die Jahresschau gleitet nicht nur ins Digitale ab. Überall in der Stadt gibt es Performances, Happenings und Pop-Up-Formate (bis 2. August oder länger)

Die letzten Monate waren auch für die deutschen Kunstakademien nicht einfach, der Lehrbetrieb musste oft digital stattfinden, und auch Arbeiten vor Ort in den Klassenräumen, die für viele Studierende auch gleichzeitig ihr Atelier sind, konnten nicht oder nur eingeschränkt genutzt werden.

Umso schöner, dass die Akademie der Bildenden Künste in München für ihre Jahresausstellung, einem festen Termin im süddeutschen Kunstkalender, ein spannendes neues Konzept entwickelt hat: Jahresausstellung 2020 – Pandemic Edition.

Aufgrund der geltenden Vorschriften kann die Jahresausstellung nicht wie üblich in der Akademie stattfinden, daher haben die Klassen den Münchner Stadtraum für sich entdeckt und darüber hinaus mit dem digitalen Raum verbunden. An über 250 Orten in München sowie im virtuellen Raum finden Performances, Happenings, Konzerte oder Ausstellungen statt, sodass es schwer ist, sich alles anzusehen und nichts zu verpassen, vor allem da manches nur an einem Tag stattfindet, anderes wiederum für einige Tage, eine Woche oder länger zu sehen ist.

Am Samstag, 25. Juli, etwa hat die Klasse Bircken den Münchner Kabelsteg an der Isar für ihre eintägige Ausstellung „The River and the City“ unter freiem Himmel genutzt und Badende wie Spaziergänger und Kunstinteressierte gleichermaßen in ihren Bann gezogen: So konnte man mitten in der Isar einen Eisberg schwimmen sehen oder auf den kleinen Isarinseln Flammen entdecken, die sich bei näherem Betrachten als Kissen entpuppten. Vom Steg selbst hing ebenfalls ein Kunstwerk aus Kleidungsstücken herab und auch auf dem Steg konnte man einige Kunstwerke finden. Somit wurde der öffentliche Raum, an dem man sonst nur Spaziergänger und Sonnenbadende findet, zu einem Ort der Kunst.

Die Klasse Hildebrandt hat sich vom 25. bis 28. Juli die Mucca Halle an der Dachauer Straße zu Eigen gemacht und in der großen Halle für vier Tage zahlreiche spannende Positionen ausgestellt, die in der alten Industriehalle ganz anders wirken als an weißen Akademiewänden. Die Studierenden sind von den neuen Möglichkeiten außerhalb der Akademie begeistert, auch wenn es teilweise mehr Planungsaufwand bedeutet hat, insbesondere da aufgrund der geltenden Vorschriften alles nur sehr kurzfristig organisiert werden konnte.

Auch am ehrwürdigen Akademiegebäude selbst findet man Interventionen einzelner Studierender, so hat die Klasse Metzel auf der Wiese vor der Akademie eine „Freiluft -Sporthalle“ geschaffen, auf der ausgewählte Werke von Studierenden zu finden sind.

Schaut auf www.jahresausstellung2020.de vorbei, dort findet Ihr gebündelt alle Informationen und den Zugang zu den digitalen Formaten.

 

Unsere NXT A Tipps für die nächsten Tage:

Am 1. August um 19 Uhr wird die Klasse Rosefeldt im Blitz Club eine Performance zeigen, auf die wir alle sehr gespannt sein dürfen.

Ebenfalls am 1. August eröffnet das Import Export und zeigt ab 18:00 Uhr Arbeiten von verschiedenen Klassen.

Noch bis zum 2. August könnt ihr in der Akademiegalerie in der U-Bahnstation Universität im Akademiegalerie – Homeoffice verschiedene künstlerische Beiträge in Form von aufgezeichnetem Material und Live-Projekten sehen, welche angesichts der aktuellen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen, die auch die Produktions- und Ausstellungbedingungen für Künstler verändern, zeigen. Hier findet ihr das genaue Programm.

Auf forwearezero findet ihr eine digitale Plattform, auf der erstmal für ein Jahr (aber hoffentlich auch darüber hinaus) spannende digitale Arbeiten präsentiert werden.

Lasst euch inspirieren! Open minds connected.

 

Text: Mandana Bender

 

 

 

Foto: Akademie der bildenden Künste, 2020
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