Der Architekturpreis Berlin 2020 ist vergeben
Der Architekturpreis Berlin wird alle drei Jahre für beispielhafte baukünstlerische Gebäude und Freiräume vergeben, deren architektonische Qualität, kreative Kraft und technische Innovation der nachhaltigen Gestaltung des urbanen Lebensraums Berlin verpflichtet ist. Er richtet sich an Architektinnen und Architekten sowie ihre Bauherren. Der Architekturpreis Berlin 2020 wurde durch den gleichnamigen Verein zum elften Mal ausgelobt und steht unter der Schirmherrschaft des Senators für Stadtentwicklung und Wohnen Sebastian Scheel. Eingereicht werden durften Projekte von Architektinnen und Architekten, die im Zeitraum von Januar 2016 bis zum Zeitpunkt des Abgabeschluss im Jahr 2020 ein Bauwerk im Land Berlin fertiggestellt haben.
Die Jurysitzung fand bereits Anfang Oktober statt. Coronabedingt musste die feierliche Preisverleihung allerdings dieses Jahr ausfallen. Das Ergebnis wurde aufgrund der Corona-Pandemie am vergangenen Freitag einfach veröffentlicht. Die Auslober hoffen jedoch, eine feierliche Übergabe im nächsten Jahr nachholen zu können.
Auch die Jurysitzung gestaltete sich in diesem Jahr etwas anders: Architektin Fuensanta Nieto – Nieto Sobejano, Madrid und Architekt Jo Taillieu – Jo Taillieu Architekten, Gent, beteiligten sich im Vorfeld der eigentlichen Sitzung an einer ersten Auswahl, konnten aber nicht selbst nach Berlin reisen. Für sie rückten die Architektin Almut Grüntuch-Ernst – Grüntuch-Ernst Architekten, Berlin, und der Galerist Johann König – König Galerie (Berlin) nach. Weitere Jurymitglieder waren Architekt und Juryvorsitzender Kevin Carmody – Carmody Groarke, London, Museumsdirektorin des Jüdischen Museums Berlin Hetty Berg und Designer Jason Bruges – Jason Bruges Studio, London. Die Jury besichtigte 15 der insgesamt 153 Einreichungen vor Ort und vergab schließlich drei gleichberechtigte Preise, vier Anerkennungen und einen Sonderpreis „Neues Urbanes Wohnen“. Darüber hinaus wurde ein Publikumspreis vergeben, über den alle Interessierten online abstimmen konnten.
Zu den drei Gewinnern des Architekturpreises Berlin 2020 zählen David Chipperfield Architects Berlin mit der James-Simon-Galerie, einem Eingangsgebäude für das Ensemble der Berliner Museumsinsel, E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten, Zürich mit einem neuen Redaktions- und Verlagsgebäude für die taz sowie Brandlhuber+ Emde, Burlon aus Berlin und Muck Petzet Architekten aus München und Berlin mit dem Terrassenhaus / Lobe Block im Berliner Wedding. Die Gewinner erhalten zu gleichen Teilen das von der Fachgemeinschaft Bau Berlin gestiftete Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.
Der Sonderpreis „Neues Urbanes Wohnen“ geht an „Das Wohnregal“ des Architekturbüros FAR frohn&rojas in Berlin. „Das Wohnregal“ ist ein Wohn- und Atelierhaus aus standardisierten, industriell genutzten Betonfertigteilen, das in der Waldenserstraße in Berlin zusammengesetzt wurde.
Die vier Auszeichnungen erhalten die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin von O&O Baukunst in Berlin, Köln und Wien, das Wohnhaus „einfach gebaut“ von Orange Architekten Tschada Weber in Berlin, die Dachaufstockung Wassertorstraße von Buchner + Wienke Architekten, Berlin mit dem Architekurbüro Martina Trixner, Berlin sowie das Wohnhaus an der Spree auf dem ehemaligen Werftgelände der Wasserschutzpolizei der DDR von Tanja Lincke Architekten, Berlin.
Der Publikumspreis des Architekturpreises Berlin 2020 geht an Axthelm Rolvien für KPM Hotel & Residences, einen Neubau eines Boardinghouses und Apartments mit Tiefgarage.
Text: Valentina Grossmann