Become a Member
← Alle Artikel
Arts & Culture
30. Dezember 2020

Andrea Acosta und Rita Evans für die Bauhaus-Residenz ausgewählt

Aus mehr als 500 Bewerbungen hat eine Jury zwei Künstlerinnen für die Bauhaus-Residenz im kommenden Jahr ausgewählt: Die Kolumbianerin Andrea Acosta und Rita Evans aus Großbritannien werden im kommenden Jahr in den Dessauer Meisterhäusern leben und arbeiten

Andrea Acosta und Ruth Evans sind die Auserwählten, die 2021 in den Meisterhäusern in Dessau im Rahmen des Bauhaus Residenz-Programms leben und arbeiten werden. Mehr als 500 Bewerber*innen hatten sich am Open-Call beteiligt. Seit 2016 bieten die Stiftung Bauhaus Dessau und die Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK) internationalen Künstlern die Gelegenheit, dort zu wirken, wo in den 1920er Jahren die Avantgarde der Moderne Tür an Tür lebte.

Zur Jury, die die beiden Künstlerinnen auswählte, gehören Regina Bittner, Direktorin und Vorstand a. i. der Stiftung Bauhaus Dessau, Franciska Zólyom, Direktorin und Kuratorin der GfZK, die Museologin, Kuratorin und Kunstvermittlerin Susanne Weiß sowie Florian Strob, Kurator der Bauhaus Residenz.

Sowohl Andrea Acosta als auch Ruth Evans zeichnet ein spezifischer und präziser Umgang mit Material und seinen historischen Ebenen aus. Während ihres Dessauer Aufenthalts werden die Künstlerinnen hybride Arbeiten entwickeln, die die Besucher und Bürger der Stadt in den Entstehungsprozess einbinden. Die Ergebnisse und Arbeitsprozesse werden abschließend im Haus Gropius präsentiert. 2021 steht das Residenzprogramm der Bauhaus Stiftung ganz im Kontext des Jahresthemas „Infrastruktur“.

Andrea Acosta, die derzeit in Berlin lebt, wird die Biografie der Meisterhäuser anhand ihrer Bausubstanz untersuchen: Das Material selber wird somit zum Akteur und die Künstlerin zur Spurensucherin in Dessau und Umgebung. An den Stellen, wo sich der Eingriff von Menschen in die Natur zeigt, etwa im städtischen Raum, an Baustellen oder Kohlegruben, beobachtet Acosta Momente der Veränderung, der Erschöpfung und des erneuten Wachstums. Die „Biografie der Dinge“ hält die gebürtige Kolumbianerin in ihren Texten, Fotos, Skulpturen und Installationen fest.

Die britisch-kanadisch stämmige Rita Evans versteht den Raum als eine Bühne. Für diese Bühnenraum entwickelt die Künstlerin, die aktuell in Großbritannien lebt, Objekte aus Keramik, Textilien, Wasser, Holz und Metall. Es sind Objekte, die sich an der Schnittstelle von Skulptur, Display und Instrument bewegen. Evans verknüpft in ihrer Arbeit auch alte und rituelle Musiktraditionen mit spontanen musikalischen Entscheidungen. Zudem stimmt sie die Instrumente auf die Eigenschaften des Ortes und die Interessen der Performerinnen ab.

Zwei künstlerische Ansätze also, die den Geist des Bauhauses auf ihre Weise aufnehmen und neu interpretieren dürften.

Text: Inge Pett

 

Die Kolumbianerin Andrea Acosta und Rita Evans aus Großbritannien werden 2021 in den Dessauer Meisterhäusern leben und arbeiten. Die beiden Künstlerinnen wurden aus über 500 Bewerber*innen ausgewählt. Foto: Unsplash/Jan Bolz
Partner Partner Partner Partner Partner Partner Partner
Friends Friends Friends Friends Friends Friends Friends